Freitag, 10. Juli 2015

Mein Amsterdam-Abenteuer – (Teil 4)

Ich hatte die Nacht ganz gut geschlafen, immerhin war der Tag ja auch fein verlaufen.
Ich spulte meine Boot-Routine ab – pinkeln, Zähne putzen und dann zum Duschen mit FIETS!:) – als ich zurück war und gerade los in die Stadt wollte, kam ein junges Pärchen Richtung Boot. Und tatsächlich, es kam auch zu uns. Ich war der erste, der sie begrüßen konnte. Nina und Gavin. Nina kommt aus Trier – juhu! Eine Deutsche!:) – und Gavin aus Pretoria, Südafrika. Wie cool ist das denn? Nicht nur, dass ich nach ein paar Tagen auch mal wieder vernünftig deutsch sprechen konnte, nein, Gavin war auch noch Südafrikaner. Ich habe in der letzten Zeit einige Filme über Südafrika geschaut und bin irgendwie angezogen von dem Land.

Nach einem kurzen Smalltalk gingen die beiden ins Boot und legten die Sachen ab, richteten sich ein und schauten sich das Boot an. Eigentlich hätte ich los laufen können. Ich fand’s aber gerade echt spannend und blieb einfach an der Schaukel stehen. Ich dachte, ich könne den beiden ja wenigstens den Weg zum Bahnhof zeigen.

Und nachdem sie wieder heraus kamen, waren sie damit auch einverstanden. Unterwegs hatte ich Flashbacks wegen der Filme, als ich so Schlagwörter hörte wie Pretoria, Johannesburg, Apartheid, Afrikaans etc. So erzählten Nina und Gavin wie es dort so ist und dass sie sich dort auch kennengelernt haben. Danach besuchte sie ihn und nun er sie und danach wieder andersrum bis Gavin dann in Deutschland hoffentlich als Musiklehrer Fuß fassen kann. Good luck!;)

Am Bahnhof angekommen fragten wir uns gegenseitig, wie denn der Plan aussähe. Da wir beide keinen echten hatten, einigten wir uns, gemeinsam planlos durch die City zu laufen. Ich glaube, sie waren ganz froh, dass jemand ansatzweise wusste, wo etwas ist und ich war sehr froh ob der Begleitung für den Tag.

Wir schlenderten so durch die Gegend, aßen ne Pommes „aufe Hand“. Der Klassiker in Holland, oder?:)

Zwischendurch machten wir mal Halt, um uns bei dem erneut heißen Wetter im Schatten und mit nem kalten Bier abzukühlen. Am besten war die Abkühlung hier : ) Was für eine Weltidee! *





Und dann gingen wir grob in die Richtung, in die ich auch am Vortag gegangen war und steppten in den ein oder anderen Coffeeshop. Lookie Lookie machen.*



Danach fanden die beiden meine Idee, sich chillig an den Kanal zu setzen, ebenfalls gut. Gesagt, getan.*


Nachdem wir erholt waren, machten wir uns auf, das typische Amsterdam, das Nina gerne sehen wollte, zu finden. Und nach ein „paar Metern“ fanden wir es auch. Seht selbst: *





Vielleicht ist das das nächste Boot, auf dem ich nen Boat-Trip mache. :)


Danach wollten wir das Red Light District anschauen gehen. Es war aber erst fünf, sechs Uhr. Das Red Light war noch nicht so ganz an und auch die Nutten fehlten.:D Egal, war trotzdem interessant. Und die beiden schauten es sich am nächsten Tag nochmal im Dunkeln an.* Kommt definitiv besser!:D



Wir waren ja schon wieder einige Kilometer gelaufen und wollten gerne noch irgendwo nett sitzen. Da ich Ihnen bereits vom Pllek erzählt hatte, ging es ab dorthin. Die Künstler kamen an dem Tag alle raus und zeigten ihre Shows. Total abgefahren. Also, vielleicht hätten wir uns im Coffeeshop einen durchziehen sollen, um es zu verstehen. Wir hatten keinen Plan, was sie uns sagen wollten.:D Leider habe ich keine guten Bilder von der Kunst. Aber meine Fotos sind ja quasi auch Kunst.:) *




Es war sehr witzig. Wir schauten uns das Spektakel an, tranken gemütlich was und quatschten wie eh schon den ganzen Tag.

Irgendwann hatten wir dann genug gesehen. Langsam kam der Hunger wieder. Wir snackten noch kurz was und machten uns dann auf den Heimweg.

Als wir gegen halb neun am Boot ankamen, dachten die beiden wahrscheinlich auch, wo sind sie hier gelandet?! In der Küche am Gemeinschaftstisch saßen fünf Typen. Steven, Joe und Michael kannten sie ja schon. Dazu noch Matthieu aus Pisa und Blerim (Ich hab den Namen nie verstanden) aus der Schweiz bzw. gebürtig aus dem Kosovo.

Ohne Witz: mindestens Steven, Michael und Matthieu saßen da, ab und zu sagte einer mal etwas, alle lachten und waren dann wieder still. Bis sich das wiederholte. Die waren so breit, unglaublich. Man konnte es auch an deren Augen sehen. Ich mein, ich kannte das ja schon halbwegs von Steven und Michael. Aber in dem Maß hatte ich das auch noch nicht gesehen. Zu herrlich!:D Echt wie in nem Film.

Dann kochten Gavin und Nina und ich setzte mich zu den anderen. Es war echt witzig, obwohl ich nur ein paar Bier getrunken hatte, kam ich gut mit den anderen zurecht. Mittlerweile redeten sie auch schon wieder mehr als noch am Anfang.

So verging der Abend dann auch bis eins, halb zwei. Wir waren mal innen, mal draußen, weil‘s einfach noch zu warm war. Und irgendwann ging’s dann in die Koje.

Für allzu viel Nachdenken hatte ich während des Tages keine Zeit. Eine kleine Einsicht bzw. die Bestätigung der Einsicht des Vortages hatte ich aber:
Es ist deutlich schöner, in Gesellschaft den Tag zu verbringen, als es alleine zu tun. Außerdem schein ich dann doch auch heimatverbunden zu sein. Denn ich hatte mich echt gefreut, jemanden aus Deutschland zu treffen.

Und außerdem scheint es mir nicht allzu schwer zu fallen, mich auf „Fremde“ einzustellen. Wobei die beiden auch einfach auf meiner Wellenlänge waren. Da fiel’s mir echt leicht. Trotzdem kann ich das mal wieder für mich mitnehmen. Die Erfahrung hatte ich ja auch früher schon in Schweden 2004 schon gemacht .

Nina und Gavin waren echt super, ich glaube, ich kann für uns drei sprechen, wenn ich sage, wir hatten viel Spaß an dem Tag.:) Vielen Dank nochmal. Ich dachte ja anfangs, die beiden wollen sich nen schönen Tag zu zweit machen und ich wäre en Klotz am Beine der Romantik. Aber anscheinend war’s ne feine Sache.:)

So war dieser echt feine Tag auch schon wieder rum. Ich freute mich schon auf Samstag. Denn mittlerweile hatten Tim und ich fix gemacht, dass er auch für eine Nacht aufs Boot kommt und wir dann am Sonntag nach Zandvoort ans Meer führen.

Dazu dann im nächsten Teil alles.:)

Liebe Grüße und ein feines Wochenende!
Euer Huylle

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