Dienstag, 14. Juli 2015

Mein Amsterdam-Abenteuer – (Teil 6)


Ich hatte mich schon entschieden mit Tim zurückzufahren, bevor er überhaupt da war. Mein Plan nach der Zeit in Amsterdam und Zandvoort noch nach den Haag zu fahren, um dort ein paar Tage am Meer zu verbringen, hatte ich verworfen. Ich hatte schlichtweg keine Lust mit meinem Gepäck noch mal alleine durch die holländische Gegend zu wandern, da mir wegen meines Wadenbeinbruchs vor fast zwei Jahren dann doch auch der Fuß vom vielen Laufen weh tat. Außerdem bot sich natürlich die Gelegenheit bestens an, sehr entspannt nach Hause chauffiert zu werden. Gepäck ins Auto und ab.:) *

Aber das war an diesem Sonntag Morgen noch Zukunftsmusik. Unser Plan sollte ja eingehalten werden. Wir wollten rüber in das 30 Minuten entfernte und am Meer gelegene Zandvoort, um den Sonntag noch am Meer zu verbringen.

In Amsterdam war das Wetter im Gegensatz zu den letzten Tagen schlechter, bewölkter. Wir machten uns, nachdem wir unsere Beißerchen geputzt, unseren Kram gepackt und allen „Bye“ gesagt hatten, auf den Weg.*


Ein bisschen Sorge war dann natürlich im Gepäck, dass das Wetter vielleicht doch nicht mitspielen würde. Aber „wir haben ja immer Glück!“:)

Noch kurz beim holländischen Lidl rein und was fürs Frühstück gekauft und dann ging’s gen Meer. Übrigens ja! Lidl in Holland ist fast so wie in Deutschland, nur das Brot ohne Brotstation und mit Vla.;)

Ich glaube, so gegen ein Uhr waren wir dann auch am Strand. Es war ganz gut was los. Das Wetter war bewölkt, aber wenn die Sonne raus kam, dann war’s echt warm und so wie man sich das am Strand vorstellt.

Also erstmal Frühstück ausgepackt, Musik und Chillmodus an.*

(Lecker Rosinenstulle mit Schinken & Kaas)

Wir hingen so auf den Handtüchern ab, schauten uns die Leute dort an und relaxten danach auch einfach mal.



Tim döste so vor sich hin, als ich den Fischwagen wiederkommen sah, der die ganze Zeit am Strand durch die Gegend fährt. Ein Fischmobil quasi.:)

Ich musste mir nen Kibbeling auf die Hand holen. Als ich auf dem Rückweg war, wehte der Wind schon ordentlich. Ich hatte fast schon Angst, dass mir der Kibbeling runterfiel. Aber ich schaffte es bis zum Platz und konnte ihn dann einwandfrei essen.

Mittlerweile machten sich die ersten Strandbesucher auf den Heimweg. Das Wetter blieb so stürmisch und es wurde immer dunkler.

Theoretisch wär’s das Beste gewesen, wir packen die Sachen und machen uns auch vom sandigen Acker.

Aber dann kam der kleine Junge in uns raus. Wir waren noch nicht mal im Wasser!:D Das geht nicht. Ein Strandbesuch ohne im Meer gewesen zu sein?! Wie schlecht wäre das denn?

„Ja und dann waren wir am Meer, aber wir waren nicht drin, das Wetter zog sich zu und uns war das dann zu kalt und…“ BLAAAAAA! Zählt nicht!:D

Wir packten also mit eindeutiger Mehrheit von zwei Stimmen unsere Taschen, nahmen diese mit nach vorne ans Meer, legten sie ab und rannten dann in das salzige Spaß-und Wellenbad.*


(Meine Haare wehen im Wind. Und die aufm Kopf auch.:D )


(Alle flüchten außer Huylle und Tim, die finden's nicht so schlimm.:))

Wir jumpten rein, plantschten ne Runde, quatschten, dass es ja gar nicht so kalt war und gingen dann kurz später wieder raus. Schnell abtrocknen und dann zum Auto. Auf dem Rückweg –es war Ebbe und somit ein paar Meter mehr zu laufen – fing der Wind dann noch mal richtig an zu wehen, es begann leicht zu regnen. Der Sand peitschte uns fest und fies gegen die Beine, sodass es schon wehtat. Nur noch schnell bis zum Auto, dann eben Badebux aus, trockene Sachen an und ab gen Heimat. Tim musste unglücklicherweise noch das Parkticket bezahlen und stand im Regen. Aber es traf ihn nicht so krass. Im Auto war dann natürlich alles easy peasy. Die Heimfahrt konnte angetreten werden.

Wir fuhren ohne Navi – Tim scheint das ganz gut zu können. Ich wäre wahrscheinlich in Belgien oder so gelandet. – und gute drei Stunden später lieferte Tim mich dann samt Gepäck im einwandfreien Zustand vor der Haustür ab. Was für ein Luxus im Gegensatz zur Hinfahrt.

Vielen Dank noch einmal an Tim für die spontane Aktion. War ne feine Geschichte und sehr witzig!:)

Ich war leicht platt, obwohl wir an dem Tag gar nicht viel gelaufen waren. Aber schwimmen macht ja auch müde.:D Außerdem war ich recht froh, zuhause zu sein und mich nach nem Pläuschchen mit Sebi auf mein Bett schmeißen zu können.

Ich hatte mittags noch gedacht, ich freue mich auch auf nen guten Film am Abend. Aber irgendwie hatte ich danach gar kein Verlangen. Anscheinend hatte sich durch den Urlaub auch das Verlangen danach irgendwie eingestellt. Oder die Filme sprachen mich an diesem Abend einfach nicht an.

Rückbetrachtend kann ich sagen, dass es auf jeden Fall gut ist, manchmal oder am Besten oft sein inneres Kind nach außen zu kehren und ihm mal freien Lauf lässt. Sei es, dass man vielleicht unvernünftiger Weise noch ins Meer springt, sei es ne Runde schaukeln am Baum oder sei es im Regen.

Ich glaube, dass es wirklich gut tut, seinen kindlichen Trieben nachzugeben. Denn nur weil man erwachsen ist und es eventuell besser weiß, oder es einem mal verboten wurde, heißt es nicht, dass es auch immer noch riesen Spaß macht!:)

Generell habe ich auf meiner kurzen Reise einiges an Einsichten mitnehmen können, wie Ihr ja auch schon lesen konntet. Es war definitiv die richtige Entscheidung, mich auf dieses Boot zu wagen und mich aus meinem gewohnten Standard zu reißen. Wäre ich ne Woche auf zwei in nem Hotel auf Malle oder sonstwo gewesen, hätte ich, so denke ich, diese Einsichten nicht erhalten. Es war genau das, was ich brauchte.


Es zeigte mir, dass es sich lohnt, Ängsten zu stellen. Oder sich eben aus der Komfortzone zu wagen.

Es zeigte mir, dass ich anpassungsfähig bin.

Es zeigte mir, dass ich klar komme.

Es zeigte mir, dass ich stärker bin und mehr schaffen kann, als ich mir vielleicht selbst zutraue.

Es zeigte mir, dass es sich lohnt, durchzuhalten, auch wenn ich das Gefühl habe, aufgeben zu wollen.

Es zeigte mir, dass ich loslassen kann. Vom selbst auferlegten Zwang, danach zu handeln, was andere Menschen denken könnten. „Dann schwitz ich Halt“, mir doch egal. Tun alle hier. „Dann hab ich Halt en Bauch.“:) „Ist ja auch en Zeichen, dass es mir gut geht.“:)
„Come as you are!“

Es zeigte mir, wie gesellig ich eigentlich bin, auch wenn ich mich manchmal verkriechen will.
Es tat immer gut, jemanden zu haben, mit dem quatschen konnte.

Es zeigte mir, dass ich froh bin, meine Familie und Freunde daheim zu haben.
Auch wenn die Gesellschaft mit den anderen, besonders Nina und Gavin, auch sehr angenehm und es eine lustige Zeit war. Das, was ich mit ihnen in meinem Leben schon alles erlebt habe, kann man einfach nicht mal so eben mit anderen Menschen erlangen. Es sind Jahre oder eher Jahrzehnte, die uns verbinden. Und das macht einfach den riesengroßen Unterschied.

Es zeigte mir, dass ich Vertrauen haben kann. Alles wird gut.:)

Ich hoffe, Euch hat meine Amsterdam-Reihe gefallen. Das war nun der letzte Teil.

Aber ich hoffe und denke, ich werde bald schon mit was Neuem kommen.;)

Passt auf Euch auf und schönen Tag noch.

Euer Huylle

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